Besuch beim Riesen Romar

Der Riese Romar, eine alte germanische Sagengestalt, ist Namensgeber des Römersteins, ein Felsen im südlichen Harzvorland. Nicht weit von Bad Sachsa ragt er oberhalb des kleinen Ortes Nüxei etwa 50 Meter in die Höhe. An diesen magischen Felsen führt uns unsere diesjährige Kletterreise.

Die felsige Anhöhe ragt etwa 50 Meter über die Umgebung hinaus. Sie ist ein Überrest eines etwa 250 Millionen Jahre alten Korallenriffs des Zechsteinmeeres. Es erscheint unglaublich, dass die ganze Gegend mal am Meeresgrund lag! Das vorzeitliche Riff entstand vermutlich auf den Resten eines noch älteren Vulkans. 

Der Römerstein kann auf einem schmalen Pfad in wenigen Minuten umwandert werden. Wenn man Glück hat, findet man sogar versteinerte Blätter oder Schnecken, denn der Felsen besteht aus reinem und relativ weichem Dolomitgestein, welches mit unzähligen Fossilien durchsetzt ist.

Natürlich kann man auch auf den Römerstein hinaufklettern, was wir mit Begeisterung tun. Zum Klettern sind wir schließlich den weiten Weg hergekommen.

Von oben haben wir einen wunderschönen Ausblick auf das südliche Harzvorland und die angrenzenden Harzberge. Wir sehen u.a. die Sachsensteinklippen, den Stauffenbüttel sowie den Ravensberg. Einfach herrlich!

Nach einem ausgiebigen Picknick auf der Felskuppe müssen wir natürlich auch wieder runter. Irgendwie schade.

Auf dem Rückweg zu unserem Lager gibt es eine Erfrischung an der Steina, ein Bach, der aus dem Oberharz kommt. Wir schicken einen Gruß nach Hause, denn die Steina fließt unter dem Namen Ichte in die Helme, diese mündet in die Unstrut und diese wiederum in die Saale, welche sich schließlich in die Elbe ergießt. Nach 640 km fließt dann das Wasser vom Römerstein an den Sankt Pauli-Landungsbrücken vorbei. - Abends träumen wir am prasselnden Lagerfeuer noch lange vom Riesen Romar.